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Backstage im Buchbereich: Arbeit am Manuskript

Wichtig, wichtig, es sind immer Katzen beteiligt! In diesem Fall ist es Kiki. Sie hat „Marlenes Erbe“ Korrektur gelesen, gemeinsam mit Barbara, mit der ich schon sehr oft und immer gern an verschiedenen Büchern und Texten zusammengearbeitet habe.

Und da sind wir schon beim ersten Thema: Korrektorat und Lektorat – was ist das genau und wie unterscheiden sich die beiden Bereiche? Lektorat und Korrektorat haben unterschiedliche Schwerpunkte. Ganz einfach gesagt, können sie vielleicht so unterschieden werden: Während es im Lektorat vor allem um die großen Zusammenhänge im Text geht, dient das Korrektorat dazu, auch noch kleinere Fehler zu finden. Eine lektorierende Person wird auch alle Grammatik- und Rechtschreibfehler anmerken, die ihr auffallen. Aber das Hauptaugenmerk liegt nicht auf Kommata und Vertippern. Ebenso wird eine gute Korrektorin auf die logischen Fehler oder Ungereimtheiten im Plot hinweisen, falls ihr noch welche auffallen. Korrektorat und Lektorat haben also Überschneidungen, sind aber zwei verschiedene Sachen.

Bevor das Manuskript des Romans bei Barbara und Kiki ankam, war es im Lektorat. Meine Lektorin Jade S. Kye https://buecherinselblog.com/kontakt/ hat überprüft, ob die Figuren stimmig handeln, also in ihren Rollen bleiben, wie schauspielende Menschen sagen würden. Die Lektorin achtet zum Beispiel darauf, ob eine an sich ausgeglichene Person völlig anlasslos wütend agiert, ohne dass das aufgelöst wird. Der Lektorin fällt auch auf, wenn jemand mit dem Wohnmobil losgefahren ist, aber plötzlich im normalen PKW sitzt. Sie bemerkt es, wenn eine Person gerade noch ein dunkelrotes Kleid trug und plötzlich den grünen Rock glattstreicht – oder an einem Sonntagmorgen die Kinder auf dem Weg in die Schule sind. Sie achtet auch darauf, ob die Zeitformen stringent sind oder die Sätze zu lang … 

Ich überarbeitete den Text anschließend anhand aller Anmerkungen und Vorschläge, die von Jade kamen. Anschließend reiste „Marlenes Erbe“ zu Barbara und Korrekturkatze Kiki (die bestimmt genauso eifrig beim Arbeiten hilft, wie es hier an meinem Schreibtisch Eddi tut!). Das Korrektorat ist der Feinschliff des Manuskripts: Hier sollen auch noch die letzten Mängel, Vertipper, Wortwiederholungen, Rechtschreibfehler … gefunden werden. Kurz: alles, was bei den bisherigen Überarbeitungsgängen noch nicht entdeckt wurde – oder sogar während der Überarbeitung entstanden ist. Das passiert nämlich schnell: Wenn Autorin und Lektorin mit inhaltlichen Änderungen beschäftigt sind, gerät schon mal ein Komma an die falsche Stelle oder ein Tippfehler entsteht, der weder der schreibenden noch der lektorierenden Person zu diesem Zeitpunkt noch auffällt, weil beide den Text jetzt schon so oft gelesen haben und so tief in der inhaltlichen Arbeit sind, dass sie darüber hinweglesen. Barbara hatte also die Aufgabe, genau diese kleinen Sachen zu finden, also die Tipp-, Rechtschreib- und Grammatikfehler aufzuspüren, sämtliche Kommata und andere Satzzeichen an die richtigen Plätze zu verweisen. Und meine Korrektorin meinte: „Es ist viel schwieriger, ein spannendes Buch Korrektur zu lesen, weil es schwerer fällt, sich auf Fehler zu konzentrieren :-)!“ Ja, das tut mir für Barbara leid, andererseits ist es natürlich ein sehr schönes Kompliment für mich! Und auf jeden Fall hat sie bei aller Begeisterung für den Text auch solche Dinge aufgespürt wie „Der restliche Nachmittag flog an mir vorbei und es dämmerte schon, als …“ und kommentiert mit: „An einem Juniabend um 19 Uhr?“ Okay, ertappt – und danke 😊!

 

 

Habt ihr noch Fragen zum Korrektorat oder Lektorat? Dann schreibt sie gern in die Kommentare!

 

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