Die 14-jährige Alina reist in meinem Buch "Wir sehen uns im Gestern" unfreiwillig in die DDR des Jahres 1984. Mit ihr könnt ihr einiges dort erleben. Doch vielleicht interessiert euch noch mehr über dieses verschwundene Land?
Wie war das eigentlich damals in der DDR? Wie haben wir gelebt, wovon geträumt, was war belastend, was war schön?
Viele Fragen – und noch gibt es genügend Menschen, die selbst in der DDR gelebt haben und darüber erzählen können. Einige davon könnt ihr über diese Website kennenlernen.
Gudrun, geboren 1964 in Weimar, hat in Dresden Mathematik studiert und dort auch Familie gegründet. Sie arbeitet und forscht an einer westdeutschen Universität. Ein Herzensanliegen ist es Gudrun, Mädchen für MINT-Themen zu begeistern und ihre Faszination für die Mathematik mit anderen zu teilen. Gudrun kann euch aus ihrer DDR-Vergangenheit zum Beispiel über die Rolle der Frau in der DDR, das Arbeitsleben, Meinungsfreiheit, Religion und Familienleben erzählen. Sie würde am liebsten per Videotreffen mit euch ins Gespräch kommen.
Doreen, 1973 in Brandenburg geboren und in Ost-Berlin aufgewachsen, stellte 24 Jahre nach dem Mauerfall fest, dass ihr Vater Hauptamtlicher Mitarbeiter beim
Ministerium für Staatssicherheit (MfS) – also der Stasi – war. Was das mit Doreen gemacht hat und wie sich dadurch ihr Leben veränderte, darüber kann sie euch erzählen, auch darüber, wie sie
das alles als Künstlerin verarbeitet. Doreen kommt gern per Videotreffen, schriftlich oder im Raum Berlin auch persönlich mit euch ins Gespräch.
Christian, 1972 im Bezirk Cottbus (heutiges Brandenburg) geboren, war unter anderem eine Zeitlang Leistungssportler in der DDR und hat auch Erfahrung mit Religion in der DDR. Die Wende hat ihn besonders geprägt. Christian ist offen für alle Formen der Kommunikation. Für persönliche Treffen an Schulen steht er in den Regionen Konstanz, Berlin mit nördlichem Umland und Eisenach-Erfurt zur Verfügung.
Sabina ist 1976 in Zittau geboren, einer Kleinstadt im Grenzgebiet zu Polen und der damaligen ČSSR. Heute lebt Sabina in Berlin, wo sie als Finanzmanagerin arbeitet. Sie kann euch zu Kindheit in der DDR und vielen Alltagsthemen Auskunft geben, außerdem zur Emanzipation und zu queerem Leben in der DDR. Sabina würde per Video oder vor Ort mit euch sprechen.
Hier entsteht gerade eine Möglichkeit, mit der Jugendliche Kontakt zu Zeitzeug:innen aus der DDR aufnehmen können. Willst du dabei sein? Ich freue mich sehr über Menschen, die ihre persönliche Geschichte erzählen und noch ungesehene Blicke auf die DDR weitergeben möchten an Jüngere.
Wie läuft es ab? Du meldest dich am besten per Mail bei mir, wenn du in der DDR gelebt hast (egal wie lange, wichtig ist nur, ob du persönlich einen Bezug zur DDR-Geschichte empfindest, den du mit anderen teilen möchtest). Dann stimmen wir miteinander ab, worüber du Auskunft geben kannst und willst. Was das sein kann? Wirklich nahezu alles. Ob Kindheit und Jugend in der DDR, Rolle der Frau, Gleichberechtigung, Emanzipation, ob Schule, Erziehung und Bildung oder Religion in der DDR, alles ist interessant. Es kann um deine Erfahrungen mit freier Meinungsäußerung in der DDR gehen, aber auch um das Alltagsleben, also vielleicht Konsumangebot, Lebensmittel, Ernährung, Hausbau, Wohnungs- und Arbeitssuche … ums Arbeitsleben oder um das künstlerische Schaffen in der DDR. Es kann übers Familienleben und Freundschaften gesprochen werden, darüber, wie du die Ambivalenz von Solidarität und allgegenwärtigem Misstrauen erlebt hast. Auch Ehe, Scheidung, Liebe und Beziehungen, queeres Leben kann eine Rolle in deinen Interviews spielen, ebenso Rassismuserfahrungen in der DDR. Und schließlich auch die Themen Staatssicherheit, Republikflucht oder Ausreise. Kurz: Alltag oder Ausnahmeerfahrungen, alles ist es wert, erzählt und gehört zu werden.
Wir stimmen uns auch dazu ab, auf welchen Wegen du mit den Jugendlichen am liebsten kommunizieren magst: Online in Form eines Videotreffens, per Mail oder Sprachnachricht oder auch, indem du an die Schulen kommst.
Mein Ziel ist, möglichst viele unterschiedliche Menschen als Zeitzeug:innen zu gewinnen – und damit mannigfaltige Blickwinkel auf das DDR-Leben, so dass es gut vorstellbar für heutige Jugendliche wird. Deshalb zögere nicht, dich bei mir zu melden, wenn du Lust drauf hast, wir probieren einfach aus, was für dich passt.
Für alles stundenlang anstehen, kaum ins Ausland reisen, Obacht, vor wem man seine Meinung sagt, der ganze Lebensweg ist vorgeschrieben: War es so, das Leben in der DDR? Und was passierte, wenn man ausreisen wollte? Oder in den Fokus der Staatssicherheit geriet? Und wer war das überhaupt, der bei der Stasi arbeitete?
Wenn ihr mehr dazu erfahren wollt, dann habt ihr hier die Chance! Menschen, die selbst in der DDR gelebt haben, erzählen euch davon. Die Begegnungen können virtuell oder vor Ort stattfinden und ihr könnt mir schreiben, was am Leben in der DDR euch besonders interessiert, da die Zeitzeug:innen zu unterschiedlichen Schwerpunkten erzählen können. Schreibt mir gern dazu!