Mein Roman „Marlenes Erbe“ ist unter meinen bisher veröffentlichten Büchern das, bei dem ich am aktivsten in den Prozess der Coverentwicklung eingebunden war. Denn bei Verlagsveröffentlichungen ist die Person, die das Buch geschrieben hat, oft so gut wie gar nicht dabei, wenn es darum geht, welches Gesicht ihre Geschichte nach außen zeigen wird. Es sei denn, ihr seid schon sehr bekannt und habt mehrere Bücher geschrieben, die sich durchschlagend verkauft haben … aber bis dahin ist es ein weiter Weg, der nicht zuletzt auch mit glücklichen Zufällen gepflastert ist.
Üblicherweise läuft es so, dass du als Autorin das Cover präsentiert bekommst – oft in der Art von: „Tolles Cover! Sicher freuen Sie sich!“. Im Verlag ist zu diesem Zeitpunkt schon ein sehr umfassender Prozess abgelaufen, in dem Menschen auf verschiedenen Entscheidungsebenen und mit entsprechender Kompetenz – gestalterisch und verkaufstechnisch – beteiligt waren. Will sagen: Das Cover steht fest. Dass das Buch möglichst gut verkauft wird, steht dabei im Vordergrund. Ob das Cover optimal zum Inhalt passt, ob die:r Autor:in es mag, das sind nicht die Prioritäten.
Bei „Marlenes Erbe“ hatte ich dagegen die Möglichkeit, mit einem Grafikdesigner zusammen von Anfang an darüber nachzudenken, welches Gesicht das Buch bekommen sollte. Wichtig war dabei, dass – kleiner Spoiler! – dieses Buch das erste in einer Reihe von drei lose zusammenhängenden Büchern ist. Die drei sollen auch optisch zusammenpassen, das war also von Anfang an zu berücksichtigen. Im Miteinander kamen mein Grafik-Designer Sven und ich nach einigen Überlegungen auf die Idee, mit Illustrationen zu arbeiten. Und ihm fiel auch gleich eine Illustratorin ein, die wir dafür anfragten: Kathleen Bernsdorf.
Kathleen bekam von mir Input zum Inhalt des Buches und der beiden folgenden Titel. Dann entwarf sie zwei Vorschläge, in welche Richtung die Reihengestaltung gehen könnte. Die ersten Vorschläge darf ich euch hier zeigen (siehe oben). Mir gefielen sie sehr!
Ich orientierte mich bei der endgültigen Entscheidung daran, welches Cover meiner Meinung nach am besten zum Inhalt passte: Es geht ums Nähen und Kreieren – und die Geschichte soll leicht daherkommen, Freude machen, Lust am Lesen, Gestalten, Träumen wecken … zugleich werden im Buch Themen angesprochen, die gar nicht so einfach sind: Abschiede, Verluste, Entscheidungen. Zu sich selbst zu stehen, auch wenn du in irgendeiner Art „anders“ als die Mehrheit bist und Angst hast, abgelehnt zu werden ... Dann bezog ich mehrere Menschen in meinem Umfeld in die Entscheidungsfindung ein, von denen einige wiederum ihr Umfeld befragten. Am wichtigsten fand ich die Aussagen der Menschen, die mein Buch inhaltlich interessieren könnte. Die wollte ich mit dem Cover vor allem ansprechen, neugierig machen – und dazu motivieren, das Buch in die Hand zu nehmen (oder auf die Leseprobe zu klicken). Mal sehen, wie gut das gelungen ist! Mir jedenfalls gefällt dieses Cover ganz besonders gut 🥰!
Für das Cover meines nächsten Buchs – die Neuauflage des Jugendbuchs „In einem Land vor meiner Zeit“ – wird es wieder Illustrationen geben. Obwohl es schon ein wunderschönes Cover mit einem Foto gab, das mir persönlich sehr gut gefiel, haben wir uns nochmal aufgemacht, ganz neu zu beginnen ... Mehr darüber erzähle ich euch sehr bald!
Habt ihr Fragen zum Thema Cover oder Illustration? Dann schreibt sie gern in die Kommentare!
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bb (Dienstag, 11 Mai 2021 09:15)
ihre bücher sind gut
bb (Dienstag, 11 Mai 2021 10:00)
vor allem meine zeit als superheldin
Ina Raki (Dienstag, 11 Mai 2021 10:31)
Dankeschön, das freut mich sehr! �